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Fachhochschule / Professoren und Studenten aus Maryland in den USA sind in Hall zu Gast

Arbeitsurlaub in Germany

Mit gemeinsamem Kunst-Projekt unterschiedlichen Ansichten auf der Spur

Vier Professoren und sechs Studenten der Partner-"University of Maryland Baltimor County" UMBC bei der Haller Fachhochschule für Kultur- und Mediengestaltung: Ein gemeinsames, lange vor dem Besuch der Amerikaner über das Internet vorbereitetes Projekt wurde erarbeitet. Am Donnerstag Abend wurde es im Max Kade Gästehaus "Grüner Baum" vorgestellt.

Ernst-Walter Hug

Schwäbisch Hall. Es sei so eine Art Arbeitsferien, sagte der 'Leiter' der amerikanischen Professoren- und Studentengruppe, Professor John Sturgeon. Sein erster Aufenthalt in Deutschland ist es nicht. Seine Kontakte zur Haller Fachhochschule reichen bis in die Metzinger Zeit zurück. Für seine Kollegen Steve Bradley, der sich als einen "Trans-Media Artist" oder als "Maler mit Tönen" bezeichnet, für die Grafik-Designerin Lynn Cazabon und den Animationskünstler Alan Price ist es das erste Mal Deutschland.

Stellten am Donnerstag ihre Kunstprojekte im Max Kade Gästehaus "Grüner Baum" vor, die nochmals am Wochenende beim Showcase05-Filmfestival im Rahmenprgramm zu sehen sind: Professorin Lynn Cazabon (USA), UMCB Student Brandon Howell, FH-Professor Martin Koeppl und Professor Steve Bradley (USA). Foto: Arslan

Die künstlerische Arbeit, die sie in ihren 'Ferien' verrichten ist für sie von besonderer Spannung geprägt. Schwäbisch Hall und Baltimore übereinander zulegen, einen gemeinsamen künstlerischen Ausdruck zu 'erfinden', Erfahrungen zusammenwachsen zu lassen, das ist ihre Zielsetzung. Und jeder von ihnen findet gemeinsam mit den deutschen und den sechs amerikanischen Studenten, die sie mit nach Schwäbisch Hall gebracht haben eine eigene Ausdrucksform, dies auf künstlerische Weise zu erreichen.
Für John Sturgeon liegt die Spannung seines Aufenthaltes in der Kommunikation. So wie sich kaum ein Wort von seinen Bedeutungsinhalten eins zu eins in eine andere Sprache übersetzen lässt, so sind auch die Ansichten der Künstler aus Hall und Baltimore unterschiedlich. So spürte eine Gruppe den Ursprüngen der Zusammenarbeit nach, entwickelte im Sinnbild der "Wurzel des "Grünen Baumes" einen transatlantischen Part. Steve Bradley unterstützte ihren Natur-Ansatz, indem er den Geräuschen der Landschaften nachspürte: "Quaken Frösche in Hall anders als in Baltimore?, Wie verhalten sich die menschlichen Siedlungen hier und dort zur Natur? Gibt es, wie die Astronomen in der Nacht die Licht-Verschmutzungen beklagen, etwas vergleichbares im Audio-Bereich, etwa das Vibrieren der Stadt über Frösche-Quaken, den Verkehrslärm als weißes Rauschen über der Stille der Nacht?
Alan Price indes suchte andere Verbindungen. Er mixte Straßenkarten Halls und Baltimores zu 'Spiel'-Karten, die Besucher der Performance im "Grünen Baum" mit Computer-Unterstützung interaktiv in Fotographische Kompositionen auf einer Leinwand umsetzen konnten. Und Lynn Cazabon ging mit ihrem Teil-Projekt auf die Menschen zu. In Halls Fußgängerzone unter-suchte sie sehr Privates: "Was haben die Leute in ihren Taschen?" Aus überlassenen 'Tausch-Gegenständen' - als Gegenleistung gab es einen Ansteck-Button - machte sie mit ihrer Studentengruppe foto-grafische Kunst. Alltagsrealität als Anker für all die anderen 'abgehobenen' Kunst-Arbeiten. Denn der Mensch, darin waren sich die Professoren einig, darf bei all der Computerisierung und Digitalisierung, wie sie "wie eine Welle zunehmend" (Sturgeon) in der Kunst, im Design zum Einsatz kommt, nicht verlorengehen.
Bis zum Wochenende sind die Gäste von der UMBC noch als Gäste der Fachhochschule für Kultur- und Mediendesign in Schwäbisch Hall. Neben ihrer künstlerischen Arbeit gab es mit Kim Collmer, die die Gäste auch von Seiten der FHSH betreut, den Professoren Fried Dähn und Martin Koeppl und den Studenten des 2. Semester Mediendesign in Schwäbisch Hall als Abrundung des internationalen Austausches auch gemeinsame Lehrveranstaltungen.

 

 

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