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Politik / Aschermittwoch der FDP in Bühlertann

Trotz Lob keine Note 1

Nächstes Jahr darf Döring wieder reden

Ihren traditionellen Aschermittwoch em Stära en Tann hielt die FDPdes Landkreises Hall auch in diesem Jahr. Gastredner war Michael Theurer, Horbs Oberbürgermeister und Kollege des Abgeordneten Friedrich Bullingers im Landtag.

Ernst-Walter Hug

Bühlertann. Beim Aschermittwoch geht es, klar, um Politik. Doch der Zusammenhang mit Fasching ist ebenso deutlich: in Bühlertann etwa in der Frage des Hauptredners Michael Theurer, wie denn Bürgermeister Hans Weiss, es geschafft habe, dass die aufgetischten Würste nach ihm benannt worden seien? Zuvor hatte der Abgeordnete Bullinger deutlich gemacht, dass die Bühlertal-Bürgermeister - mit am Tisch saß auch Obersontheims Siegfried Trittner - mit ihrem gemeinsamen Gewerbegebiet Wichtigeres geschafft hatten: Kärcher am Ort zu halten. Trotz dieses Lobes wollte Bürgermeister Weiss an die FDP keine Note 1 geben. Sie rede im Land mal so, mal so, etwa bei Projekten wie der Flughafenerweiterung in Stuttgart oder was die Verteilung von Finanzmitteln betreffe. "Wir brauchen hier Geld für unsere Landesstraßen1060 und 1066, die in erbärmlichem Zustand sind."

Mit am Podium der Haller Ex-Wirtschaftsminister des Landes Dr. Walter Döring8 rechts), der den 'Tanner Aschermittwoch lange Jahre selbst bestritten hatte. Das "Wahlvolk" willm ihn wieder hören. Ein bisschen Personenkult darf an Fasching schließlich sein. Nächstes Jahr "ganz gewiss" versprach Kreisvorsitzender Friedrich Georg Schleicher (mitte) und der gegenwärtige Landtagsabgeordnete Friedrich Bullinger (links) kritisierte seinen Kreisvorsitzenden, als der ihn ankündigte, er werde ein paar Kleinigkeiten aus dem Land berichten: "Ha no, mir sin doch koi Kleinigkeit da in Schuggart." Foto: ars

Früher sei das anders gewesen, da habe die Landes-FDP noch einen politischen Kopf gehabt und habe sich einheitlicher "da vorne aufgestellt." Gemünzt war dies auf Ex-Wirtschaftsminister Dr. Walter Döring, der mit am Podium saß. Im kommenden Jahr, versprach der Kreisvorsitzende, werde Döring beim Aschermittwoch wieder reden, "ganz gewiss"! Was in manchem Hinterkopf die Frage aufdrängte: Wird Döring bei den vielen Wahlen 2009 irgendwo kandidieren? Oder warum "ganz gewiss"? "Auf Wunsch des Wahlvolkes", antwortete Schleicher, schaute Döring an und ergänzte: "zwingen lassen musste er sich nicht."
Vorwiegend um Wirtschaft und Finanzen ging es in den Beiträgen der beiden Abgeordneten, die sich dabei auf dem schmalen Grat bewegten zwischen Kritik an der großen Koalition (Bullinger: Ich warte seit drei Jahren darauf, dass Merkel ihre Hausaufgaben macht!") und Lob der eigenen Koalition mit der CDU im Land (Theurer: "Es war ein tolles Gefühl, als wir es im Ausschuss schafften, einen Haushalt ohne Neuverschuldung aufzustellen") Und den Unterschied zwischen "Provinzi" aus Stuttgart und Politiker in Berlin beschrieb Theurer so: "Dort sitzen sie in Clubs , entwickeln Strategien, schwingen Reden und beschäftigen sich mit Kunst. In Baden Württemberg muss man erst ein paar Schrauben verkaufen, bevor man Kunst sammeln kann."

 

 

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